Kann ich ein guter Unternehmer werden?

Unternehmer zu sein bedeutet, als Fachmann, Manager und Visionär zu agieren. Fehlt einem die ein oder andere Kompetenz ist es wichtig, diese gezielt zu entwickeln oder sich einzugestehen, dass man sie nicht entwickeln kann. Dann müsste man die fehlende Kompetenz einkaufen, entweder in Form von Personal oder als Geschäftspartner. Was ist aber ein guter Unternehmer? Sprechen wir vom wirtschaftlichen Erfolg, ist damit ein gewinnabwerfendes Geschäftsmodell gemeint. Sprechen wir von Nachhaltigkeit, wird dieser wirtschaftliche Erfolg dauerhaft erreicht. Dies setzt ein gewisses Maß an Weitsichtigkeit voraus und die Bereitschaft, in das Unternehmen zu reinvestieren.
Auch ein Wohltäter, der seine Angestellten gut bezahlt, die Erhaltung der Jobs dauerhaft sicherstellt, Auszubildende einstellt und diese auch übernimmt, dadurch seine Mitarbeiter zu Höchstleistungen motiviert, wird als guter Unternehmer wahrgenommen. Vielleicht ist ein guter Rat für Unternehmertum alle diese Eigenschaften zu vereinen.

Was bewegt uns dazu Unternehmer zu werden?

Dass Unternehmen gegründet werden, um in erster Linie Geld zu verdienen ist oft nur eine nebensächliche Motivation. Die Mehrzahl der Unternehmensgründer sind Personen mit einer fachlichen Ambition, welche ihre Arbeit gut machen wollen, eine gescheite Idee haben und dafür schließlich honoriert werden. Eine weitere Motivation ist eine selbstbestimmte Arbeit. Dieser Wunsch muss nicht zwingend aus mangelnder Teamfähigkeit oder schlechten Erfahrungen mit verkrusteten Unternehmensstrukturen erwachsen sein. Seinen Arbeitsalltag selbst zu gestalten, eigene Entscheidungen zu treffen und Urlaub zu nehmen, wann man möchte, sind nur ein paar Gründe, die der Unternehmer als sein eigener Chef realisieren kann.

Was spricht dagegen Unternehmer zu werden?

Allerdings sollte auch erwähnt werden, welche Nachteile und Hürden eine Unternehmensgründung mit sich bringt. Eine Gründung braucht viel Zeit. Wochen mit 60 Arbeitsstunden sind keine Seltenheit. Eine Trennung zwischen Arbeit und Freizeit ist oft recht schwierig. Es sollte einem also immer klar sein, dass das Privatleben in engen Grenzen verläuft. Arbeitet man ohne Angestellte, bleiben auch unangenehme Arbeiten an einem selbst hängen. Delegieren von ungeliebtem Papierkram ist also nicht möglich. Das Unternehmertum bringt auch Unsicherheit mit sich. Was passiert bei einer schlechten Auftragslage? Kann man eine Durststrecke finanziell überstehen und muss dafür der Lebensstandard runtergeschraubt werden? Dies kann eine hohe psychische Belastung mit sich bringen und Unternehmer sind überdurchschnittlich häufig von psychischen Krankheiten betroffen. Das bringt uns auf das Thema Gesundheit und Gesundheitsvorsorge. Unternehmer müssen sich um ihre soziale Absicherung selbst kümmern. Ein Ausfall durch Krankheit geht zu Lasten des Unternehmens. Verzichtet man über Jahre hinweg auf Urlaub und die notwendige Erholung, können die Akkus schnell leerlaufen. Auf eine ausgewogene Work-Life-Balance ist also auch als Gründer zu achten. Und auch die Kosten für die eigene Gesundheit trägt man komplett alleine.

Die Chance auf Eigenverantwortung lässt viele Menschen von einer Unternehmensgründung träumen. Dabei sollte aber nicht vergessen werden: Sobald man Mitarbeiter anstellt, trägt man auch für diese die Verantwortung. Am Ende muss aber jeder für sich selbst entscheiden, ob er den Schritt einer Gründung wagen will. Wer bereit ist, Opfer zu bringen und Verantwortung zu tragen, der wird im Sinne der Überschrift auch ein guter Unternehmer werden.